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Heyho!
Mháire ist tatsächlich mit ihrer Arbeit am dritten Pardona-Roman fertig geworden und gibt ihn morgen ab. Damit geht unser letztes großes DSA-Projekt zu Ende, das wir noch offen hatten. Gut drei Jahre saßen wir jetzt an drei Büchern, die dann hoffentlich 2021 erscheinen. Der letzte Deal war, dass sie auf den Markt kommen, wenn alle fertig vorliegen.

Band 3 hat natürlich den Job, alle offenen Fäden zusammenzuführen - aber, da er 3000 Jahre DSA-Historie umfasst, auch die Aufgabe, den Plot noch stärker mit der Geschichte der Welt und den bisherigen Setzungen zu verweben. Im Idealfall spielt alles, was Pardona laut bisheriger Publikationen getan hat, irgendwie in ihren großen Masterplan mit rein. Am Ende liest man sich so ein Manuskript aber durch und findet Szenen, die nichts zur Handlung beitragen, und einfach nur der Vollständigkeit halber dabei sind. Oder die nur sehr wenig beitragen und gleichzeitig neue Fragen aufwerfen, den Leser verwirren, weil Figuren aus Kaufabenteuern gestreift werden, die dann absolut nichts zur Story des Romans beitragen. Am Ende haben wir dann schweren Herzens einige Passagen wieder entfernt. Die meisten sind zu kurz, um für sich zu stehen. Diese beiden hier behandeln wir aber als "Outtakes" nur für euch.

Wer sich mit DSA gut auskennt - oder evtl. auch unser Abenteuer "Legatin des Bösen" oder die Drachenchronik gespielt hat - wird hier vermutlich nicht gespoilert, auch wenn die Outtakes beide aus Band 3 stammen und wir wissen,  dass niemand von euch Band 1 und 2 gelesen hat. Generell aber: SPOILERWARNUNG. Wir haben für alle Fälle 2 Namen und Hinweise auf die Spezies entfernt. 


Szene 1

Kontext: Am Anfang von Band 3, 2014 vBF - Pardona unterwirft einen neuen Schergen und es wird der Verbleib einer Randfigur aus den anderen Büchern angedeutet.
Die Szene ist noch recht roh, da sie sehr früh wieder entfernt wurde. 

XXX starb nicht an seiner Vergiftung durch die Macht des Namenlosen. Sein Schicksal war weit schlimmer. Als er wieder zu sich kam, waren einige Tage vergangen und während dieser Zeit hatte er eine Verwandlung durchgemacht. Er hatte die Kraft des Widersachers in sich aufgenommen. Nicht aus freien Stücken sondern durch den überwältigenden Befehl Amadenas. Er war blass geworden, ausgezehrt und dünn. Seine Zähne und die meisten seiner Haare waren ihm ausgefallen und seine nun schwarzen Augen lagen wie Löcher tief in seinem Schädel. Als er sein Spiegelbild in einer Pfütze erblickte, konnte er für eine Stunde nicht aufhören zu schreien. Er konnte kein einziges Tier im Wald erspähen, denn sie alle waren schon längst vor seinem Gestank und seinem Gebrüll geflohen. Als er so viel geschrien hatte, dass er glaubte, auch noch seine Stimmbänder hervorwürgen zu müssen, stand plötzlich eine kleine Gestalt vor ihm.

Es war ein alter Zwerg mit graublauen Haaren in einer dicken, schmutzigen Leinenrobe. Der Zwerg starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen verwirrt an. XXX, der nach seinem Schrei nach Atem rang, und der mit der Ohnmacht kämpfte, blickte ihn stumm mit offenen Mund an, aus dem eitrige Speichelfäden tropften.
„Du bist ein [Spezies]?“ fragte der Zwerg mit einer knarrenden Stimme. „Wir hatten viele wie dich, zuhause in Aradolosch. Du bist offenbar krank. Lass mich dir helfen, ich bin …“, der Zwerg unterbrach sich, suchte nach den richtigen Worten. „ … ich bin ein Pilger. Und ein Heiler. Ich kenne mich aus mit der Natur, vielleicht finde ich ein Gegengift, für was immer dich befallen hat.“

XXX sank etwas mehr zusammen und blickte den Zwergen dankbar an. Gab es doch noch Hoffnung? „Danke…“, murmelte er.

Der Zwerg nickte. „Du musst entschuldigen. Ich lebe schon lange hier und rede mit niemandem. Hier ist ja auch niemand. Meine Stadt im Osten wurde im Krieg vernichtet. Ich konnte als einziger entkommen und bin hierher gezogen, um das heilig Simyala zu sehen und Buße zu tun, bevor ich sterbe. Aber ich konnte es nicht finden. Jetzt lass dich ansehen.“
Der alte Zwerg ging mit ausgestreckten Händen vorsichtig auf XXX zu und [dieser] wollte bereits seine Hand ergreifen, um ihn zu grüßen.

Dann explodierte der Zwerg in einer Fontäne aus Feuer, Blut und Knochen. Seine Überreste vermengten sich mit der Eiterpfütze vor XXXs Füßen. Amadena stand wieder am Rand der Lichtung.

„Zwerge sind selten nützlich – und dieser war es sicher nicht. Du bist bereit, [Spezies]. Sehr gut. Folge mir.“

XXX blickte auf die um ihn herum verstreuten Überreste und konnte erneut keine Worte finden. Er gab ein langgezogenes Stöhnen von sich und trottete hinter der Elfe her.

Sie fragte nicht nach seinem Namen, sie verriet nicht, was sie die letzten Tage getan hatte oder wo sie gewesen war. Oder wohin sie unterwegs war. Er würde es bald genug erfahren. YYY wusste es natürlich, er hatte – gebannt in die Fibel – die letzten Tage an ihrer Seite verbracht und sie hatte ihre Gedanken mit ihm geteilt. Nur, ob aus Einsamkeit, um ihn zu quälen oder weil sie ein Publikum brauchte, das wusste er nicht.

*

Szene 2

Kontext: Ein Verbindungselement zur Drachenchronik, das aber auch Einblick in die Pläne Pardonas gibt. Die Szene ist v.a. da, um dieser Kampagne Rechnung zu tragen. Deren Plot sinnvoll in den Roman einzugliedern, wäre aber am Ende zu verwirrend gewesen. 

Zze Tha war zerbrochen, aber im Herzen hatte es sich weniger verändert, als Amadena erwartet hatte. Die mächtigen Straßen waren zusammengebrochen, das Meer verkocht und die äußeren Teile der Stadt schwebten als Splitter in der Globule, in der die Echsenpriester sie stabilisiert hatten. Die Pyramiden jedoch standen noch. Auf ihnen thronten die ersten Abgesandten der Drachendynastien, die sie herbeigerufen hatte. Ihre Augen, wie Jade und Opal, ruhten auf ihr und den Shakagra, die ihr folgten. In schwarzen Rüstungen und mit Rauchquarz-Linsen in ihren Helmen marschierten ihre Kinder schweigend, die Tragestäbe des Kessels schwer auf ihren Schultern.

Es war eine Rückkehr. Hier, in der Pyramide des Gottdrachen, war sie einem Schöpferkessel entstiegen, unter den blinden Augen ihrer Schöpferin und im Strudel der stets brodelnden Wut ihres Schöpfers. Die blinde Hochkönigin und Seherin Orima war mit ihrem Schiff jenseits der Welten verschollen und der goldene Drache Pyrdacor war zerschmettert worden. Sie war noch hier. Oder wieder hier. Und diesem Überrest einer mächtigen Stadt und den verstreuten Erben des Gottdrachen, untereinander zerstritten und oft ohne Kenntnis ihrer wahren Macht, würde sie eine Neugeburt abringen.

„Seht euch an“, sagte sie lächelnd. Die Shakagra schwiegen und die Drachen verstanden nicht, zu weit waren sie entfernt und zu sicher war ihr Geist gegen ihre Neugierde geschützt. „Ihr Relikte.“

Klauen gruben sich den Stein der uralten Gebäude, Flügel spreizten sich über den jammernden Versammlungen von Achaz, die ihren Herren huldigten.

„Wir werden die Zeit, den Fluss, das Rad zurückdrehen, ungeschehen machen, zur Vergangenheit zurückkehren!“, verkündete der Herold in sich überlappenden Bedeutungen und Gedanken und die anderen stimmten ihm zu, mit lobenden Geistbildern und dröhnend erhobenen Stimmen.

„Vorwärts“, verbesserte sie kaum hörbar. „Zu neuen Dingen. Aber glaubt nur.“

Während ihre Diener und Kinder sich einrichteten und die Herbeigerufenen einer nach dem anderen eintrafen, sandte sie ihre Befehle aus, die all die anderen Bruchstücke, Fäden und Verbindungen ihrer zahlreichen Pläne in Bewegung hielten. Suchende Augen wandten sich der Leere zu, die jenseits von Zze Tha und allen anderen Welten wartete. Wo Orima verloren gegangen war und wohin sie ihr Schiff auf eine Reise ohne Wiederkehr gesandt hatte. Ein Schiff in unendlicher Einsamkeit, unauffindbar. Für andere vielleicht.



Das war's auch schon. Vielleicht fliegt künftig noch mehr raus. Drückt die Daumen, dass wir 2021 wieder mehr Videoprojekte angehen können, also Menschen treffen können, damit wir auch mal wieder Video-Outtakes haben.  Aber ich vermute, das tut ihr alle aus offensichtlichen Gründen, sowie so schon ...

LG

Mháire und Nico




Comments

Daysleeper

Glückwunsch!